Geschichtsverein Setterich e.V.
Geschichtsverein Setterich e.V.

Stadtteil von Baesweiler

45 Jahre ist es her: Die kommunale Neugliederung beendet Setterichs Selbstständigkeit

 

Wie in allen anderen Ländern der Bundesrepublik mit Ausnahme der Stadtstaaten setzte sich auch in Nordrhein-Westfalen in den 1960er Jahren die Erkenntnis durch, dass die Gemeindestrukturen, die im Wesentlichen noch auf das 19. Jahrhundert zurückgingen und letztmals im Jahre 1929 eine größere Reform erfahren hatten, nicht mehr zeitgemäß seien. Es sollten größere, den Zielen der Raumordnung angepasste Strukturen geschaffen werden.

Vor Beginn der Reform bestanden in Nordrhein-Westfalen 6 Regierungsbezirke, 38 kreisfreie Städte, 57 Landkreise, 294 Ämter mit 1.877 amtsangehörigen Gemeinden sowie 450 amtsfreie kreisangehörige Gemeinden. Zu einer der letztgenannten 450 Gemeinden zählte auch Setterich.

Teilweise auch gegen erbitterten Widerstand der betroffenen Gemeinden, Städte und Kreise fand die Reform ihren Abschluss im Jahre 1974. Am Ende gab es in NRW nur noch 396 Gemeinden und 31 Kreise.

Wie für andere Regionen in Nordrhein-Westfalen war auch für die Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen ein eigenes Gesetz erlassen worden, das Aachen-Gesetz vom 14. Dezember 1971.

In diesem Gesetz hieß es im § 25 lapidar: Die Gemeinden Baesweiler, Beggendorf, Oidtweiler, Puffendorf und Setterich werden zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde erhält den Namen Baesweiler.

Und zur neuen Kreisangehörigkeit wurde im § 49 ausgeführt: Die Gemeinden Herzogenrath, Alsdorf, Würselen, Baesweiler, Eschweiler, Stolberg, Roetgen, Simmerath und Monschau werden zu einem neuen Kreis zusammengefasst. Der neue Kreis erhält den Namen Aachen.

                                                             

Damit war nach nur 9 Jahren für die Gemeinde Setterich die Selbständigkeit vorbei. Mit berechtigtem Stolz konnten die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung allerdings auf das in den zurückliegenden Jahren Geschaffene zurückblicken. Beispielsweise sollen hier nur aufgezählt sein:

  • Der Ausbau der Kanalisation
  • Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung
  • Der Bau einer Turnhalle mit Lehrschwimmbecken und öffentlicher Sauna an der Wolfsgasse
  • Der Bau der Barbaraschule
  • Der Bau der Realschule
  • Der Bau der Dreifachturnhalle zwischen Barbaraschule und Realschule
  • Die Erweiterungsbauten der Andreasschule und der evangelischen Schule
  • Der Bau einer Turnhalle an der evangelischen Schule
  • Der Bau eines Hilfskrankenhauses unter dieser Turnhalle
  • Der Bau des Rathauses
  • Die Anlage des Burgparks
  • Die Einrichtung einer Volkshochschule
  • Die Einrichtung einer Sonderschule für Lernbehinderte
  • Der Bau eines Sportstadions an der Wolfsgasse

Am 14.01.1975 wurden der Gemeinde Baesweiler durch Beschluss der Landes-

regierung Nordrhein-Westfalen die Stadtrechte verliehen.
Heute beherbergt die Stadt Baesweiler 28.848 Einwohner, davon leben 7.805 in Setterich (Stand: September 2020).

                                                                                                                 Heinz Römgens

Druckversion | Sitemap
© Geschichtsverein Setterich e.V.