Geschichtsverein Setterich e.V.
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Die Herkunft des Ortnamens

Die Herkunft des Namens ist unsicher.


Der königliche Seminarlehrer Joh. Brückmann führt hierzu in seiner Schrift "Der Kreis Jülich" von 1905 sinngemäß aus, vom Wort "Setter" = Milchschüssel her Setterich als "Reich der Milchtöpfe" (Anm.: oder "reich an Milchtöpfen") zu deuten, sei wohl nur volkstümlich. (Anm.: Mit Blick auf die große Bedeutung der Milchwirtschaft in der hiesigen Landwirtschaft wäre eine solche Verbindung denkbar.)


"Satte" oder "Sette", das in weiterem Sinne Mulde bedeuten würde, ist sehr unwahrscheinlich, jedoch bei Betrachtung der Landschaftsformen ebenfalls nicht völlig ausgeschlossen.


Brückmann beleuchtet auch einen anderen Aspekt. Vielleicht könnte in der Römerzeit Setterich "Satureiacum" (von Satureius), also Siedlung des Satureius, geheißen haben. Vielleicht hieß es auch Sattariacum, von dem Personennamen Sattara stammend (Dr. Cramer, Rheinische Ortsnamen).
Nachweislich führte nahe an Setterich eine Römerstraße vorbei. In den Grundmauern der Settericher Burg fand man römische Ziegel, die dazu benutzt wurden, Zwischenräume der Sandsteinquader auszufüllen.

 

Der Amtsrichter Leo Feiser stieß bei Ausschachtungsarbeiten im Ort in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf einzelne römische Münzen. Dies alles ließe auch eine Herkunft des Ortsnamens aus dem Lateinischen als nicht abwegig erscheinen.


Die Endsilbe "ich" könnte keltischer Herkunft sein. Somit wäre anzunehmen, dass Setterich eine frühgeschichtliche Siedlung ist. Für eine noch frühere Besiedlung sprechen die Steinbeile, die Leo Nellessen um 1955 auf dem Acker seines Vaters fand.
 

Der Ursprung des Namens wird auch im althochdeutschen Wort "Satharrike" vermutet. Demzufolge wäre der Name als "Reich des Sathar" zu deuten.
In "Beiträge zur Heimatgeschichte des Kreises Geilenkirchen" schreibt Dr. Joseph Gotzen 1925 unter dem Titel "Die Ortsnamen des Kreises Geilenkirchen im Zusammenhang mit der Siedlungsgeschichte" zu Setterich:
"Nimmt man eine Karte unserer Heimat zu Hand, dann sieht man, wie die Ortschaften Waurichen, Floverich, Loverich, Setterich und Dürboslar, das seinem Namen nach ebenfalls eine alte Waldsiedlung ist, in einer Linie hintereinander liegen. Es hat sich also hier einmal ein großer Wald erstreckt, der vielleicht fränkisches Königs- oder Reichsgut gewesen ist und in dem diese Siedlungen als 'rike', d.h. also als Siedlungen im Reichsgut, entstanden sind. Ich sehe aus diesem Grunde auch in Setterich, obgleich es an einer Römerstraße liegt, kein Sattariacum oder Satureiacum, sondern ein deutsches Sathar-rike, von einem Personennamen Sat-har, entstanden aus Sand-har (Förstemann: Altdeutsches Namenbuch. 3. Aufl. Bd. II, 2 S. 703), also das "Reich" eines Sathar.


Wegen des Waldreichtums dieser Gegend vergleiche man auch den Aufsatz über die wirtschaftliche Entwicklung unseres Kreises, in dem im Heimatbuch Setterich „einst & jetzt“ S. 141 erwähnt wird, wie erst im vorigen Jahrhundert die letzten Reste des ehemaligen Waldbestandes des Axt zum Opfer gefallen sind."
 

Dies ist der heute bekannte Stand der Deutungsversuche, ohne dass sich die Herkunft des Ortsnamens als gesichert nachweisen ließe.

 

 

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