So lautete eine Zeitungsüberschrift im Jahre 1963. In einer Feierstunde aus Anlass der Erlangung der Selbstständigkeit für die
Gemeinde Setterich umriss der damalige Bürgermeister Martin Tribbels die einmalig dastehende Entwicklung Setterichs, vom stillen Dorf zur aufstrebenden Industriegemeinde.
Die Zukunft begann, als der Eschweiler Bergwerksverein (EBV) für die Steinkohlenförderung auf der Zeche „Emil Mayrisch“ in Siersdorf mehr und mehr Bergleute anwarb, für die Wohnungen geschaffen
werden mussten.
Im Juli 1954 waren die ersten 438 im Rahmen des Bergarbeiterwohnungsbaus erstellten
Wohnungen in Setterich bezugsfertig.
Bis dahin hatten die Einwohner des Ortes mit seinen wenigen Straßen ein mehr oder weniger beschauliches Leben geführt.
Die Einwohnerzahl, die am 1.1.1953 lediglich bei 1.195 lag, wuchs bereits am
1.9.1954 auf 2.537 Personen an. In den darauf folgenden Jahren konnte der Ort bis Juni 1959 rund 5.300 Einwohner verzeichnen.
Setterich verwandelte sich vom Straßendorf zum einem Haufendorf. Interessant ist sicherlich auch die Feststellung, dass rund 3.600 Bürger zu dieser Zeit Flüchtlinge und Vertriebene waren, von denen
ein großer Teil bis zum heutigen Tage hier wohnt und sich wohl fühlt.
Die Neubürger bemühten sich, durch die Gründung von Landsmannschaften Wurzeln zu schlagen, ebenso wie die Vereine und Verbände bewusst zur Pflege der Gemeinschaft beigetragen haben und sich dies auch
weiterhin zur Aufgabe machen.
Die Infrastruktur des Ortes musste den geänderten Verhältnissen immer wieder angepasst werden. So beschloss der Rat der Gemeinde unter anderem schon bald, eine Evangelische Volksschule zu
errichten.
Auch eine zweite Katholische Volksschule wurde erbaut. Die evangelischen Christen feierten ihre Gottesdienste auf Einladung des kath. Pfarrers Joseph Stegers in der damaligen Notkirche, bevor sie am
23.2.1958 ein eigenes Gotteshaus einweihen konnten.
Nach dem Zechensterben in unserer Region befürchtete man zunächst in Setterich einen Rückgang der Einwohnerzahlen aber der Ort wuchs über viele Jahre und heute noch werden viele neue Wohnbereiche
ausgewiesen.
Der aktuelle Stand: