Wir beginnen unseren Rundgang an der Andreasschule, Hauptstraße / Ecke Bahnstraße. Hier hat der Geschichtsverein Setterich e.V. seinen Archiv- und Arbeitsraum.
Bei dem von der Bahnstraße aus sichtbaren Schulgebäude handelt es sich um eine typische preußische Dorfschule mit vier Klassenräumen im Mitteltrakt und je zwei Lehrerwohnungen in den Seitenflügeln. An Hauptstraße und Bahnstraße zentral im Ort gelegen, wurde das Schulgebäude 1911 auf leicht hügeligem Gelände errichtet.
Die vorherige Dorfschule, ein Gebäude mit zwei Klassenräumen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, befand sich etwa 100 m weiter an der Hauptstraße, zwischen den mittlerweile abgerissenen Gebäuden der früheren Gaststätte Schönecker und dem Aufgang zum alten Settericher Friedhof. Dieses Gebäude wurde 1944 völlig zerstört.
Doch zurück zur Andreasschule! Die vier Klassenräume in dieser katholischen Volksschule reichten bis 1953 für die Schülerinnen und Schüler des alten Ortes völlig aus.
Dann jedoch begann der sprunghafte Anstieg der Einwohnerzahl Setterichs.
4 Klassenräume reichten schon bald nicht mehr für die vielen neuen Schüler. Und so wurde die Schule in zwei Bauabschnitten 1957 und 1961 auf zwölf Klassenräume und Nebenräume erweitert.
Kurzzeitig, nämlich von 1954 bis 1956, musste das Gebäude zwei Schulen aufnehmen und zwar die bisherige katholische Volksschule und zusätzlich die neugegründete evangelische Volksschule.
In dieser Zeit fand der Unterricht im Schichtbetrieb statt. So wurden vier Wochen lang die katholischen Kinder vormittags und die evangelischen Kinder nachmittags unterrichtet. Danach wurden die Unterrichtszeiten gewechselt.
Am 27. Juni 1968 endete die Epoche der Volksschulen. Seit der großen Schulreform heißt die Schule nunmehr „Gemeinschaftsgrundschule St. Andreas“.
Im rechten älteren Teil des Schulgebäudes befinden sich auch Räumlichkeiten des Geschichtsvereins Setterich e.V. und des Türkischen Kultur- und Sozialvereins Setterich.
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Der Gemeinschaftsgrundschule St. Andreas direkt gegenüber, auf der anderen Seite der Hauptstraße, liegt das ehemalige katholische Pfarrhaus und Jugendheim,ein Bau aus der frühen Nachkriegszeit.
In diesem Pfarrhaus wurden auch vielgenutzte Räume für die Settericher Jugend geschaffen. Das Gebäude wurde im Jahre 1998 verkauft und wird heute ausschließlich privat genutzt.
Mit Joseph Stegers hatte die Pfarre einen jungen dynamischen Pastor erhalten, der 1947 die Katholische Jugend Setterich gründete. Die Jugendarbeit lag ihm so am Herzen, dass er neben dem Neubau von Pfarrhaus und Pfarrbüro auf die Errichtung eines Jugendheims drängte.
Wenngleich die Räume von den übrigen Pfarrgremien mitgenutzt wurden, hieß die Doppelhaushälfte neben dem Pastorat „Jugendheim“ und machte den Schwerpunkt für die Pfarrjugend und deren Heimat deutlich. Ein Angebot für alle Jugendlichen des Ortes war die Teil-Offene-Tür.
Von 1953 bis Ende der 60er Jahre konnte unter der Aufsicht von Rentnern im Jugendheim Tischtennis, Billard und Kicker gespielt werden.
In dem 1953 fertiggestellten Doppelraum des Hochparterres fanden unter anderem Karnevalssitzungen statt. Im Keller stand ein Umkleide- und Duschraum sowohl der Katholischen Jugend als auch den Fußballmannschaften des SV 07 Setterich zur Verfügung.
In einem Werkraum konnte unter Anleitung Erwachsener der Umgang mit Holz und Werkzeug erlernt werden. Ein Fotolabor im Dachgeschoß komplettierte das vielfältige räumliche Angebot.
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Rechts neben dem Pfarrhaus führt ein kurzer, fußläufiger Weg in die Pastor-Stegers-Straße. Hier wurde an der Stelle, an der die ehemalige Settericher Notkirche bis zum Jahr 1961 ihren Dienst tat, dieses Wegekreuz inmitten einer neuen Wohnsiedlung errichtet.
Das Wegekreuz trägt in seinem Sockel die Inschrift:
Zur Erinnerung an die Notkirche
Der Katholischen Kirchengemeinde
St. Andreas
1946 - 1961
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Wir kehren zurück zur Hauptstraße, queren diese und gehen in Richtung Kirche. Auf halber Strecke zur Kirche sehen wir – etwas zurückliegend – einen Treppenaufgang.
Auf dem historischen Bild ist links vor der Hallenkirche St. Andreas das etwas vorstehende Gebäude der alten Schule zu sehen.
Es handelt sich um eine Aufnahme, die vor dem Krieg entstand.
Im Vorbereich dieses Treppenaufgangs wurde im Jahre 1838 die bereits erwähnte neue Volksschule mit Lehrerwohnung erbaut. Die Ausführung wurde dem Bauunternehmer Juhsen aus Lohn übertragen. Die Kosten waren veranschlagt auf 1369 Thaler, 26 Silbergroschen und 3 Pfennige. Die Gemeinde stellte dem Bauunternehmer Ziegelsteine zur Verfügung, die sie auf eigene Rechnung hatte anfertigen lassen. Der Bau des neuen Schulgebäudes wurde, wie geplant, im Jahre 1839 vollendet.
Ein Lehrer mit einem fixen Gehalt von 180 Thalern unterrichtete ca. 200 schulpflichtige Kinder. Der Lehrer wirkte auch als Organist an der Pfarrkirche und erhielt für diese Tätigkeit eine zusätzliche Entlohnung.
Das Schulgebäude, in welchem Generationen Settericher Kinder unterrichtet wurden, suchen wir heute vergeblich. Bei den schweren Kämpfen um Setterich im November 1944 wurde es stark beschädigt und später ganz abgerissen. Seine Funktion hatte das Gebäude allerdings bereits im Jahre 1911 verloren, als die neue Schule an der Bahnstraße fertiggestellt worden war.
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Der bereits erwähnte Treppenaufgang führt uns nun zum alten Settericher Friedhof. Auf diesem Friedhof wurden bis 1956 die Settericher Verstorbenen bestattet. Mehrere alte Grabsteine befinden sich noch hier. Der älteste stammt aus dem Jahr 1627. Nach der Entwidmung als Friedhof erfolgten 1983/84 Planung und Ausbau zu einer kleinen Parkanlage.
Leider musste dieser Friedhof durch eine Toranlage gesichert werden, um weiterem Vandalismus an der im rückwärtigen Teil errichteten Mahnkapelle entgegenzuwirken. Zu oft waren starke Beschädigungen zu beklagen. Nur an Sonn- und Feiertagen ist der alte Friedhof jetzt tagsüber geöffnet.
Die Mahnkapelle erinnert an die Kriegstoten der beiden Weltkriege.
Im Gegensatz zu vielen Kriegerdenkmälern werden aber nicht nur die Gefallenen aus Setterich erwähnt, sondern wird hier auch der rund um Setterich im November 1944 gefallenen Soldaten und Kriegstoten gedacht.
Der Friedhof befand sich – wie in den meisten Dörfern – rund um die Kirche. Die Mahnkapelle steht heute auf dem angenommenen Standort des Kirchturms der alten Settericher Kirche. Durch einen gepflasterten Platz ist der mutmaßliche Grundriss der bis 1863 dort befindlichen Kirche nachempfunden worden.
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Wann die vermutlich erste Settericher Kirche auf dem alten Friedhof erbaut wurde, ist unbekannt. Die erste urkundliche Erwähnung Setterichs aus dem Jahr 1119 betrifft zwar die hiesige Kirche, doch ob es sich dabei um diesen Bau oder einen Vorläuferbau handelt, wissen wir nicht. Eine ungenaue Zeichnung aus dem Jahr 1720 zeigt einen kleinen einschiffigen Bau im romanischen Stil.
Da sich diese alte Kirche im Laufe der Jahrhunderte in einem schlechten baulichen Zustand befand und zudem nicht mehr groß genug für die gestiegene Einwohnerzahl in dem gewachsenen Dorf war, wurde sie im Jahr 1863 abgerissen.
Als Nachfolgebau wurde in unmittelbarer Nachbarschaft, dort wo auch die heutige katholische Pfarrkirche St. Andreas steht, eine neugotische Hallenkirche erbaut.
Das war für die damalige Zeit nichts Besonderes, denn in den Jahren von 1850 bis 1910 wurden im Rheinland unzählige neugotische Backsteinkirchen
errichtet. Viele davon sind auch heute noch vorhanden, leider aber nicht die Settericher Kirche.
Sie wurde am 10.11.1944 während der Gefechte um Setterich vollständig zerstört.
27. November 1944
Die zerstörte St. Andreas Kirche. Amerikanische Pioniere der “1276. Combat Engineers“, 13. Korps, beladen einen Lastwagen mit Schutt einer beschädigte Kirche, mit dem sie Straßen in der Nähe ausbessern wollen. Die Kirche wurde durch Bomben und Artilleriefeuer zerstört
(Original-Text des Pentagon.)
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Zwischen dem alten Settericher Friedhof und der heutigen Kirche befindet sich ein Soldatenfriedhof mit Ehrenmal.
Hier wurde in den Jahren 1949/50 für die im II. Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten ein Gräberfeld angelegt.
Die amerikanischen Gefallenen wurden in den Niederlanden beigesetzt.
Die aus zwei Reihen von Gräbern mit 22 Grabstellen bestehende Anlage enthält jeweils einen Grabstein für unbekannte und wenig bekannte Tote.
Ein wuchtiger, mannshoher, eckiger Zentralstein markiert ein Kameradengrab mit den Namen für 24 Soldaten und für 11 unbekannte Tote.
Heute gedenkt hier die Interessengemeinschaft Settericher Ortsvereine mit einer Zeremonie am Volkstrauertag der Opfer beider Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus.
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Nach dem Besuch des kleinen Soldatenfriedhofs überqueren wir nun die Hauptstraße und biegen in die schräg gegenüber beginnende Schmiedstraße ein.
Die Schmiedstraße zeigt zwischen der Hauptstraße und der Kreuzung Schmiedstraße / Schnitzelgasse überwiegend noch das Bild einer typischen niederrheinischen Dorfstraße. Die alten Häuser sind alle nach dem gleichen Schema erbaut.
Charakteristisch sind die Hofeinfahrten; daneben befindet sich das Wohnhaus.
Ursprünglich war der Eingang zum Haus hinter dem Hoftor. Die heutigen Eingangstüren zur Straße wurden erst später hinzugefügt. Hinter dem Haus lag ein kleiner Innenhof, an der Seite des Innenhofs der Stall. Größere Höfe hatten an beiden Hofseiten Stallungen. An die rückwärtige Seite des Innenhofs schloss sich die Scheune an; dahinter folgte der Garten.
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Auf der rechten Seite der Schmiedstraße bilden die Häuser von Nummer 26 an bis zur Kreuzung mit der Schnitzelgasse den Komplex des ehemaligen Klosters „Maria Hilf“.
Aus der Chronik über das Kloster „Maria Hilf“ geht hervor, dass das 1902 eröffnete Haus nicht die erste klösterliche Niederlassung in Setterich war. Die erste Klostergründung geht auf den aus Aachen stammenden Pfarrer Johann Joseph Wild zurück, der in enger Verbindung mit der 1819 in Aachen geborenen und 1974 von Papst Paul VI selig gesprochenen Franziska Schervier stand. Er war ein großer Förderer ihrer 1845 neugegründeten Ordensgemeinschaft der Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus, besser bekannt als Schervier- Schwestern oder Aachener Franziskanerinnen.
Pfarrer Wild erwarb hierzu ein an der Hauptstraße, etwa in Höhe der heutigen VR-Bank, gelegenes Haus. Dieses Haus wurde umgestaltet und 1854 von 3 oder 4 Franziskanerinnen bezogen. Diese Klostergründung war aber nicht von langer Dauer. Mit der Pensionierung von Pfarrer Wild im Jahre 1856 verlor das Kloster seinen größten Wohltäter und die Franziskanerinnen wurden von Franziska Schervier zurückgerufen.
Erst um die Jahrhundertwende wurde die Gründung eines neuen Klosters für Setterich wieder aktuell. Besonders setzte sich für diese Neugründung die Settericher Familie Offermanns ein. Es waren sechs Geschwister, die sich aus kleinen Anfängen emporgearbeitet hatten und die durch Fleiß und Geschäftssinn zu umfangreichem Grundbesitz kamen. Alle sechs blieben unverheiratet.
Die beiden letzten Überlebenden, Wilhelm und Jakob Offermanns, initiierten die Klostergründung. Durch notariellen Schenkungsakt überschrieben sie der Pfarrkirche eine angekaufte und größtenteils umgebaute Gastwirtschaft mit Wirtschaftsgebäuden und Garten.
Es sollte ein Frauenkloster für ambulante Krankenpflege, zur Leitung einer Haushaltungs, Industrie- und Kleinkinderbewahrschule sowie eines Pflegehauses für alte arbeitsunfähige Personen entstehen.
Das alte, teilweise umgestaltete, Wirtshaus fand eine Anbindung an die umfangreichen Neu- und Umbauten aus den Jahren 1908 bis 1911. Damals nahm das Kloster wohl seine wesentliche Gestalt an.
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Im Kreis Jülich – zu diesem Kreis gehörte Setterich bis 1935 – und darüber hinaus erwarb sich das Kloster einen guten Ruf. Wie andere Klöster und Pflegeheime gab es auch eine Kooperation mit der Psychiatrischen Klinik in Düren, die infolge Überfüllung bestrebt war, leichtere Fälle an die Klöster und Pflegeheime abgeben zu können.
Das 25jährige Bestehen konnte am 31.05.1927 feierlich begangen werden. Eine Statue der hl. Elisabeth wurde in Aachen gekauft und über der Klosterpforte angebracht. Eine Gedenktafel für die Geschwister Offermanns fand ihren Platz neben der Pforte. Nach notwendigen Restaurierungen haben sowohl die Statue als auch die Gedenktafel heute ihren Platz im Burgtor des Wohn- und Pflegeheims „An der Burg“ gefunden. Das Kloster war im Laufe der Jahre mehrfach erweitert, modernisiert und umgebaut worden. Von 1936 bis 1968 befand sich im Kloster auch eine Wöchnerinnenstation. Zahlreiche Kinder aus Setterich und den umliegenden Dörfern erblickten hier das Licht der Welt. Nach 1968 wurde das Kloster zu einem reinen Altenheim. Schließlich aber genügten die Baulichkeiten den Erfordernissen der modernen Altenpflege nicht mehr. Auch litten die Elisabetherinnen unter Personalnot. So wurde das Heim 1982 der Kirchengemeinde übergeben, welche sich schon bald an einen Neubau machte. 1985 wurde das neue Altenheim auf dem Gelände der alten Burg eröffnet und das Kloster in der Schmiedstraße geschlossen.
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Eingefügt in die gebrochene Ecke eines von einer hohen Hecke umsäumten Grundstückes ist diese im letzten Krieg stark beschädigte Kreuzanlage Anfang der 50er Jahre neu errichtet worden.
Die Rahmung und Sockelung der Platte mit Korpus, wird gebildet von stückweise zusammengesetzten Mauer- und Plattenteilen aus Naturstein.
Zentralstück der Anlage ist der Korpus des Kreuzes, dessen abgeschlagene linke Hand nicht erneuert wurde.
Nach Recherchen von Heinz Keutmann befand sich der Korpus dieser Kreuzanlage Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts noch am Ortseingang aus Richtung Siersdorf.
Wie ihm unser ehemaliges Mitglied Josef Esser erzählte, sollte die abgeschlagene linke Hand auf Wunsch von Pastor Joseph Stegers bewusst so belassen werden, um an die schreckliche Zeit des vergangenen Krieges zu erinnern.
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Weiter führt unser Rundgang durch die Schmiedstraße Richtung Siersdorf. Links vor der Einmündung in den Adenauerring sehen wir das Neubaugebiet „Am alten Sportplatz“.
Der alte Settericher Sportplatz, der der jetzigen Wohnbebauung im Jahre 2012 weichen musste, wurde 1958 angelegt. Der Rasenplatz mit seinen Lauf- und Sprunganlagen wurde als Ergänzung zu dem bereits vorhandenen, dahinter gelegenen, Aschenplatz gesehen.
Dieser Aschenplatz wurde 1967 aufgegeben, als dort der Bau der Realschule erfolgte.
Der neue Rasenplatz diente vor allem dem Spielbetrieb der Fuß- und Feldhandballmannschaften des SV 07 Setterich.
Die Fußballmannschaften des SV 07 feierten hier ihre größten Erfolge. Unter ihrem Trainer Willi Bergstein, dem aus Baesweiler stammenden ehemaligen Torjäger von Alemannia Aachen, schaffte die 1. Fußballmannschaft 1970 den Sprung in die Landesliga, damals noch die zweithöchste Amateurklasse.
Unter Leitung von Willi Schmitz (Inhaber der ehemaligen Metzgerei Willi Schmitz in der Schmiedstraße) gab es über mehrere Jahre auch eine leistungsstarke Leichtatlethikabteilung, die die vorhandene 400m Aschenbahn und die Kugelstoß-, Weitsprung- und Hochsprunganlagen erfolgreich nutzte. Mehrfach wurden hier Meisterschaften auf Kreis- und Bezirksebene ausgetragen. Die Schulen fanden hier natürlich auch ideale Bedingungen zur Durchführung der Bundesjugendspiele.
An der Schmiedstraße, unmittelbar vor dem alten Sportplatz gelegen, befanden sich Behelfswohnbauten, die nach dem Krieg übergangsweise für Wohnzwecke errichtet worden waren. Erst 1963 wurden diese Bauten, im Volksmund nur als Baracken bezeichnet, durch die Settericher Feuerwehr unter Leitung von Brandmeister Anton Kochs „kontrolliert“ abgebrannt.
In der Geilenkirchener Volkszeitung vom 13.05.1963 hieß es hierzu
„Die Feuerwehr als Brandstifter“.
Wir queren den Adenauerring und sehen direkt hinter dem Kreisverkehr in Richtung Siersdorf, eine Kreuzanlage mit Vorplatz und Sitzbank.
Seit 1950 gab es private Bestrebungen, ein Wegekreuz in diesem Bereich aufzustellen. Ein erstes Konzept sah hierfür eine Fläche an der Ecke des alten Sportplatzes vor. Dort stand vor Jahren bereits ein Wegekreuz. Wir berichteten in unseren Mitteilungen Nr. 32/2008 hierüber. Unter Einbeziehung des Kreisverkehrsplatzes wurde die jetzige Anlage 2001 nach einer Idee des Settericher Landschafts- und Gartenbauarchitekten Willi Wild, erstellt.
Das Kreuz besteht aus Teilen eines alten Wegekreuzes, das vor dem zweiten Weltkrieg an einer Esskastanien-Allee im Bereich des Röttgenhofes gestanden hat. Der schmiedeeiserne Kreuzaufsatz war nicht mehr vorhanden und wurde durch einen neuen ersetzt.
Der Röttgenhof - ein Gutshof - stand südöstlich von Setterich an der Grenze zur Nachbargemeinde Siersdorf. Bereits 1407 wurde der Hof urkundlich erwähnt.
Nach neuen Erkenntnissen wurde das Kreuz für den Baron Dietrich von Koloff zu Vettelhofen, einer wichtigen Persönlichkeiten des Deutschen Ordens, nach dessen Tod im Jahr 1717 errichtet.
Das 4 m hohe Wegekreuz besteht aus aufeinandergesetzten gelben Sandsteinblöcken und einem schmiedeeisernen Kreuzaufsatz. Im oberen Stein wurde in der Nische eine Barbara-Statue aus Bronze angebracht.
Sie ist die Schutzpatronin der Bergleute und soll an die Bergwerke in unserer Region er innern.
Die Statue ist ein Geschenk eines Mitglieds unseres Geschichtsvereins.
Die Anwohner der Straße „Am Klostergarten“, federführend Vorsitzender Heinz Keutmann, haben für diese Anlage die Patenschaft übernommen und sorgen für die notwendigen Pflegearbeiten.
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