Setterich bildete innerhalb des Herzogtums Jülich eine Unterherrschaft mit
eigenem Burghaus. Seine Bewohner nannten sich Edelherren von Setterich.
Deren Familiengeschichte wurde uns bis in die kleinsten Verästelungen
aufgezeichnet von Kurt Faßbinder in dem 1975 erschienenen Heft der
“Baesweiler Heimatblätter”. Die Edelherren von Setterich, so heißt es dort,
“waren eine Seitenlinie der Herren von Stolberg. Die Edelherren von
Stolberg-Frenz-Setterich waren ebenfalls Besitzer der Stolberger Burg.
Im Jahre 1287 erscheint urkundlich Wilhelmus, dominus de Stoylburch,
miles (Wilhelm, Herr von Stolberg, Ritter), er war Sohn des Wirich,
Edelherrn von Frenz und der Sophia, Edelfrau von Hückeswagen, als
Besitzer der Herrschaft Setterich.”
Wilhelm war in zweiter Ehe mit Mechthilde von Reifferscheid verheiratet.
Nach dem Tode ihres Mannes gestattete sie,
“dass die Güter, welche ihre Schwester Hedwig von Reifferscheid, Nonne zu Burtscheid, für ihr Kloster gekauft hatte und die als Manngut zu ihrer Herrschaft im Dorfe Setterich gehört
hatten, aus dem Lehnsverband entlassen wurden.”
Dies geschah zu Gunsten der Abtei Burtscheid in Hinblick auf ihr Seelenheil,
das ihres verstorbenen Gatten und ihres Sohnes Wirich von Stolberg. Ihr
Siegel, welches der Urkunde anhängt, zeigt eine weibliche Figur, zwei Schilde
haltend. Der eine enthält das Reifferscheidsche Wappen - ein
Herzschildchen-, der andere einen aufgerichteten Löwen von Längsschindeln
begleitet - Stolberg-Setterich.
Ihr Sohn ‘Wiricus de Stoilburg’ filius nobilis viri, domini de Stoilburg
(Wiricus von Stolberg, Sohn edlen Mannes, Herr von Stolberg), gibt in einer
Transfixurkunde seine Zustimmung. Es siegeln, da Wirich kein eigenes Siegel
hat, außer den Schöffen von Setterich, noch Johann, Pastor zu Setterich, und
Johann, Kaplan zu Stolberg.
Wirich scheint kinderlos gestorben zu sein, seine Schwester Hedwig wurde
Erbin zu Setterich. In erster Ehe heiratete sie den Ritter Arnold von Gymnich
zu Heppendorf. Die Eheleute Gymnich-Stolberg schenken 1319 der Abtei
Burtscheid einen Wald im Herzogtum Limburg. Die Schenkungsurkunde
wurde von ihrem Richter und ihren Schöffen zu Setterich besiegelt. Arnold
von Gymnich muss bereits vor 1324 verstorben sein, denn in diesem Jahr
wird Arnold, Edelherr von Randerath, als zweiter Mann der Hadewig (Hedwig)
urkundlich erwähnt, er trägt das Eigentum des Gerichtes und Dorfes Setterich
dem Grafen von Jülich zum Lehen auf.”
Die Ehe des Arnold von Randerath und der Hadewig blieb kinderlos. So fiel
die Herrschaft Setterich an Seitenverwandte aus dem Frenz-Stolbergischen
Edelherrengeschlecht zurück.
In den beiden Jahren 1373 und 1375 siegelt Ritter Johann von Setterich mit
einem Löwen; der Helm ist mit einem Hut bedeckt, auf welchem ein Löwe vor
einer Schilfstaude sitzt.